Fußreflexzonentherapie
(RZF) – reflexorientierte Anwendung nach Hanne Marquardt
Über den Arzt William Fitzgerald (1917, Buch „Zone Therapy“) und die Masseurin Eunice Ingham (Buch „Geschichten, die die Füße erzählen können“) kam die Krankenschwester Hanne Marquardt an die „Reflexology“. Diese wurde von ihr weiterentwickelt und bald gelehrt.
Der Methode liegt der Ansatz zugrunde, dass alle im Körper vorhandenen Organe, Knochen, Muskeln, Drüsen etc. sich am Fuß als Reflexzone widerspiegeln. Spezielle Übersichtskarten zeigen genau, an welcher Stelle die betreffende Zone sich befindet.
Über nervale Reflexmechanismen mit Daumen, Fingern und Händen werden ausgesuchte Zonen nach Befund in bestimmter Reihenfolge am Fuß behandelt, angeregt oder beruhigt. Es gibt schwingende Bewegungen – den Daumen-Grundgriff sowie Streichungen, Haltegriffe, den Yin-Yang Griff oder Dehnungsgriffe. Soll eine Zone beispielsweise angeregt werden – ist dies meist angenehm. Soll eine Zone beruhigt werden – wird sie z. B. mit kräftigem Griff behandelt.
Schmerz, den der Patient bei der RZF verspürt kennzeichnet den therapeutischen Ansatz der Behandlung, denn bei Gesunden sind die Zonen am Fuß so wenig schmerzhaft wie normal funktionierende Organe (der Schmerz ist der Schrei des Gewebes nach flutender Energie).
Hanne Marquardt sieht in der veränderten Art des Umgangs mit dem Schmerz einen wesentlichen Sinn der RZF. Die Schmerzerfahrung kann einen neuen Zugang auch zu anderen schmerzhaften und mühsamen Lebensvorgängen erschließen. Der Schmerz birgt die Chance auf Veränderung und Umwandlung in sich. Hier gibt es Dosierungsgrenzen. Teilweise zeigen erwünschte Reaktionen während und nach der Behandlung, daß der Körper angeregt wurde, wieder in Harmonie zu kommen (Beispiel: Verstopfung: hier wird die Reaktion sein, daß der Stuhlgang,- die Darmausscheidung meist voluminöser, häufiger usw. sein wird. Beim Atmungstrakt kann die Reaktion sein, daß leichter abgehustet werden kann, bei einer Behandlung der Reizblase,- lässt die häufige Störung, nachts zur Toilette zu müssen nach) wobei hier angemerkt werden sollte, daß mehrere Behandlungen notwendig sind.
Der Patient liegt, je nach Bedarf warm zugedeckt, auf dem Rücken. Der Therapeut sitzt am Fußende. Je nach Beschwerden wird zuerst ein Gesamtfußbefund erstellt und danach behandelt. Im Anschluß wäre eine Nachruhe empfehlenswert.
Das Ziel ist eine Harmonisierung des gesamten Körpers. Hier erlebt man, was „Be-handeln“, „Be-greifen“, „Be-fassen“ in seinem Ursprung bedeutet und dass ein gesundes Grundvertrauen in die Lebensordnung und ihre vielfältigen Erscheinungsformen aufkommen kann.
Dauer einer Behandlung:
Erstbefund mind. 60 Minuten, Folgebehandlungen etwa 30 – 60 Minuten (je nach Befund).
Behandlungsintervalle: 2-3 mal wöchentlich. Bei akuten Beschwerden täglich, bis mehrmals täglich. Bei chronisch Kranken und Langzeitpatienten anfangs 3-5 mal später 1 mal wöchentlich, 14 tägig oder gar monatlich.
Konzentrierte Serien mit dazwischenliegenden Behandlungspausen sind meist wirksamer als kontinuierliches Therapieren mit derselben Methode.
Das Resultat einer jeden Behandlung hängt auch in Bezug auf Reaktionen und deren Auswirkungen primär von der gesamten Regenerationsfähigkeit des Menschen ab und nicht vom Namen seiner Krankheit. Früher galt ein Mensch als gesund, solange er nicht krank war. Die Weltgesundheitsorganisation kurz WHO genannt, definiert heute Gesundheit als Zustand von komplettem körperlichen, mentalen und sozialen Wohlbefinden.
Besonders bewährte Indikationsbeispiele
Statisch muskuläre Belastungen und Fehlformen wie:
- Haltungsschäden
- Zervical- oder Lumbal-Syndrom
- muskuläre Verspannungen
- Bewegungseinschränkungen der Gelenke
Verdauungsbeschwerden wie:
- Oberbauchsyndrom
- Meteorismus (Blähungen)
- Hepatopathien
- Obstipation (Verstopfung)
- Hämorrhoiden
Gynäkologisch funktionelle Störungen wie:
- Dysmenorrhoe
- Menstruationsbeschwerden
- Zyklusstörungen
- Hormonsystem
- Wechseljahrsprobleme
Verschiedenste Probleme innerer Organe:
- bei Organstörungen und daraus folgenden Schmerzen und Beschwerden
- Blasenschwäche
- Asthma
- chronischer oder akuter Schnupfen,
- Sinusitis
- Lymphatische Belastungen vor allem bei Kindern
- Kopfschmerzen verschiedener Arten und Genese
- zur Stärkung und Regeneration der Lebenskraft
- möglich auch zur Entschlackung, Entgiftung ,- mit der Empfehlung viel zu trinken, um diese Wirkung zu unterstützen
Natürlich gibt es hier auch Kontraindikationen
D.h. hier darf keine Reflexzonentherapie gemacht werden! Betroffen davon sind:
- akute Entzündungen im Venen- und Lymphsystem
- Infektiöse- oder hochfiebrige Erkrankungen
- Erkrankungen, bei denen die Operation ein optimaleres Ergebnis erwarten lässt, z. B. Gallensteine, Myome, Morbus Sudeck, Gangrän am Fuß
- Psychosen
- Aneurismen (Ausweitungen in arteriellen Blutgefäßen, z. B. in der Aorta)
- Risikoschwangerschaften
- Ekzeme, Mykose (Pilzinfektion) oder rheumatische Erkrankungen am Fuß und Folgen von schweren Unfällen, bei denen an den Füßen starke Schmerzen vorhanden sind
- Fremdkörper in der Nähe von lebenswichtigen Organen und Systemen (z. B. Splitter von Kriegsverletzungen oder Unfällen im oberen Nacken)