Moxibustionstherapie

im folgenden auch Moxa genannt

Vor weit mehr als 2000 Jahren wurde die heilende Wirkung der Akupunktur und der Moxibustion entdeckt. Eine charakteristische Maßnahme der traditionellen chinesischen wie japanischen Medizin.

Moxibustion ist eine Brenntherapie (auch Wärmepunktur genannt) um Störungen im Energieflusssystem auszugleichen. Man mobilisiert reaktiv die Selbstheilungskräfte im Körper. Das Ziel von Moxa ist die Harmonie im Körper wieder herzustellen, um wieder schmerzfrei und gesund werden zu können.

Hippokrates schrieb in seinem Buch “De adfectionibus“ über Ischias unter anderem:

„Wenn der Schmerz an einer bestimmten Stelle haftet und durch medikamentöse Mittel nicht zu bekämpfen ist, muss man die Stelle, wo der Schmerz seinen Sitz hat, mit rotem Flachs brennen“

wie auch:

„Was die Arznei und das Messer nicht heilen, heilt das Feuer.“

Ich nutze das direkte Moxen ohne Hautkontakt. Hier kann man den Abstand zur Haut sehr gut regulieren, größere Flächen bestreichen, individuell großflächig arbeiten und die Wärme dosieren. Entweder mit einem hochwertigen brennenden Beifußkraut, der Moxa Zigarre, oder mittels Moxa Wärmelampe (bei geruchsempfindlichen Menschen, oder einer bestimmten Asthmaform)

(Es ist mir hier nicht möglich alle Moxaformen aufzuzählen, nur diese eine, damit Sie den Unterschied erkennen können von direkt zu indirekt: Moxa wird teilweise noch mit direktem Hautkontakt angewendet. Die erzeugten Brandblasen setzen einen außerordentlich intensiven Heilungsprozess in Gang, da zum Abheilen das gesamte Abwehrsystem gefordert wird. Dies führt aber zu unschönen Verbrennungen und Narben, was bei uns wenig attraktiv ist)

Das Beifußkraut Artemisia vulgaris, aus China oder Japan, ist wildwachsend und der Grundstoff der Moxa-Therapie. Außerdem eine Heilpflanze, die auch als Tee folgende Wirkungen hat:

  • auf die Milz für die Blutaufbereitung, die Stoffwechselaktivierung, die Muskeln
  • auf den Nierenmeridian zur Kräfteregulierung
  • auf den Lebermeridian, der die Speicherung von Nährstoffen steuert und die Sehnen reguliert.

Therapiewirkungsrichtung – therapeutische Eigenschaft: warm, d.h. Sie vertreibt Kälte

Entspricht nach chinesischen Klassifizierung der Geschmacksrichtung „bitter“ und „scharf“

  • „scharf“ = stärkende, lösende und energieaktivierende Wirkung ( Element Metall: Lunge, Dickdarm)
  • „bitter“ = eintrocknende, zusammenführende, dämpfende Wirkung (Element Feuer : Herz, Dünndarm, Dreifacher Erwärmer, Kreislauf)

Artemesia regt also über Milz, Niere und Leber (Haus der Seele) die Herz- und Lungenfunktion an. (Herz = Haus des Geistes und Motor des Blutes, die Lunge regiert die Haut und damit die äußere Atmung sowie den Wasserhaushalt)

Beispiel:

Lunge: Husten, Atembeschwerden
Milz: Appetitlosigkeit, Schwäche, Durchfall
Niere: Rückenschmerzen, Blasenbeschwerden, mangelnde Libido
Leber: Oberbauchdruck, bitterer Mundgeschmack

Ich benutze eine feinwollige hochwertige Qualität ohne Pestizide. Diese strahlt eine angenehme, wohlige, sehr milde Wärme ab und hat sich gut bewährt. (Wirksame Bestandteile im Moxa-Kraut: ätherische Öle, wie Cholin, Baumharze, Vitamine A/B/C/D, das Tannin, Kaliumchlorid, Eisen, Magnesium)

Zum Ablauf:

Je nach Befund wird ein brennendes japanisches Beifußkraut aus leichtem Abstand an speziell ermittelte Akupunkturpunkte ,Hautareale oder Hauptschmerzgebiete gehalten, bis ein starkes Wärmegefühl spürbar wird. Hier muss die Hitzetoleranz beachtet werden,- vor allem bei älteren Menschen und bei Stoffwechselkrankheiten, wie z.B. Zuckerkranken, da hier die Hitzeverträglichkeit der Haut verringert ist. Hitzetoleranz bedeutet: Man bleibt beim Moxen nur bis zur Schmerzgrenze auf dem angegebenen Punkt: es darf zwar heiß werden, aber nicht zu heiß.

Die Moxaglut erwärmt die Haut, es entsteht ein Hitzestau, der schon bald als zu heiß empfunden wird. Ist die individuelle Schmerzgrenze erreicht, wird der „Moxer“ kurz angehoben und gleich wieder auf dieselbe Stelle gesenkt.

Hier gibt es verschiedene Arten:
  • Das „Tupfen“ wird punktförmig angewendet. Insbesondere beim Tonifizieren, wobei hier ein kräftiger Reiz ausgeübt wird.
  • Will man Sedieren, wird milder gemoxt. Hier kommt das „Wedeln“, hin und her, über eine größere Fläche zum Einsatz,- oder die „Spatzenpickmethode“. die hauptsächlich auf etwas größeren Gebieten angewendet wird. Hierbei handelt es sich um ein ständiges Vor und Zurückführen des Moxastabes. Großflächig behandelt man Hautareale, beispielsweise über Gelenken oder an Reflexzonen innerer Organe.
Wo sich Beschwerden zeigen, kann gemoxt werden (mit einigen Ausnahmen)

Die Wirkung zeigt sich in der Regel sehr schnell, bei komplizierten chronischen Erkrankungen kann es etwas länger dauern. Yin und Yang müssen sich in einem harmonischen Verhältnis zueinander befinden, da das Übergewicht des einen sonst zu einer Schwächung des anderen führt. Die Folge davon ist Disharmonie.

 

In einem alten Akupunkturbuch steht:

„Dringen Kälte und Wind in den Körper ein, behandle man mit Moxa,“ oder
„Im Alter wird die Yang-Energie (Wärme) schwach, deshalb werden Arme und Beine kalt.“ (YangMangelzustand)
„ob der Körper stirbt, hängt von seiner Yang-Energie (Lebenswärme) ab“
„große Aktivität (Yang) soll durch Ruhe (Yin) reguliert werden.“ ( Dies ist fast eine Lebensregel, gegen die wir beinahe täglich verstoßen mit unserer unablässigen überschäumenden Aktivität. Bei diesem Übergewicht an Yang dürfen wir uns nicht wundern, wenn wir eine Yin- Mangel Krankheit bekommen)  Yin Mangel wäre z.B. ein kalter Bauch… (Ich nenne es Leere Zustand im Yin-Bereich)

Moxen ist von seiner Qualität her Yang und eignet sich so auch zur Behandlung von Yin Krankheiten. Ein verdorbener Magen durch zuviel kaltes Speiseeis oder Kaltgetränke wäre mit einer Moxabehandlung wieder gut ins Lot zu bringen. Dies gehört zu den äußeren krankmachenden „Chis“ ( Chi = Energie) wie z.B. die Kälte, der Wind, die Hitze und die Feuchtigkeit.

Das innere krank machende Chi finden wir beispielsweise in Form der Sorge, der Wut, des Ärgers, der Trauer und des Grübelns.

Die Wissenschaft hat herausgefunden, dass die Moxa-Therapie nach dem Prinzip der Gegenregulation wirkt. (die Gegenreaktion bei Kälte und Frieren wäre das Zittern, was Wärme erzeugen soll, und umgekehrt: bei zu viel heißen Getränken wird einem heiß, Schwitzen setzt ein um Wärme abzuleiten und abkühlen zu können)

Bei welchen Krankheitsbildern greift die Moxa – Wirkung am Besten?

  • Degenerative Gelenks- und Wirbelsäulenerkrankungen,
  • Rheuma
  • Korrektur der Steißlage des Ungeborenen
  • Wasserkopf
  • Lymphdrüsenentzündungen; Spezialtechnik erforderlich)
  • Durchblutungsstörungen (blasser Typ) Blutzirkulation z.B. im Darm, Gehirn, Bindehaut, Kapillaren.
  • Asthma ( Leere Asthma)
  • Lähmungen; bei zentralbedingten Lähmungen nur als Zusatztherapie)
  • Krebs ( im Sinne der Zusatztherapie, eine Heilung allein durch das Moxen kann man nicht     erwarten)
  • Blutungen des Leere Typs
  • Organsenkungen z.B. Magen, Gebärmutter
  • Regelstörungen
  • Unfruchtbarkeit des Mannes
  • Durchfälle
  • Bluthochdruck ( nur blasser Hochdruck)
  • Blutfett: bei erhöhtem Blutfettgehalt
  • kindliche Entwicklungsstörungen
  • Abwehrschwäche
  • Magen-Darm Beschwerden
  • Kopfschmerz
  • Blasen- und Nierenschwäche

Auswirkungen der Moxa-Therapie auf den Organismus:

  • bessere Gewebsdurchblutung,
  • Stoffwechselaktivierung im Gewebe,
  • Organfunktionsanregung über cutivisceralen Reflex ( Haut-Organ Reflex)
  • Anregung der Produktion roter Blutkörperchen, dadurch verbesserte Sauerstoffversorgung, Verbesserung der Fließeigenschaft des Blutes
  • Anregung der Körperabwehr – lokal wie allgemein –
  • der Flüssigkeits-pH-Wert im Gewebe (Säure-/Basen-Haushalt) verändert sich zum alkalischen, was sich günstig auswirkt bei Entzündungsprozessen u.v.m.
  • desinfizierend, da es bakterientötende Wirkung hat,
  • wirkt beruhigend und regulierend auf die Nervenfunktion und beeinflusst somit Stresserscheinungen und Organneurosen positiv

Zusammenfassende Anwendungsgebiete / Anwendungsempfehlungen der Moxa-Therapie:

  • Yin Zustände; (Übermaß an Yin: bedrückt bis depressiv, stumpfe Haut,-,glanzlos und dunkelfarben, schwach, ermüdet leicht, spricht mit leiser Stimme, wortkarg, lebt zurückgezogen und meidet Kontakt mit anderen – es ihm zu anstrengend. Hände und Füße fühlen sich kalt an; generell friert der Patient leicht. Beim Schlafen liegt er zusammengerollt. Oft kurzatmig. Leidet unter Geschmacksstörungen, liebt warme Getränke. Urin hellfarbig. In machen Fällen Neigung zu Durchfällen mit Bauchschmerzen. Zunge hell. Puls nur schwer tastbar. Intensität dieser Erscheinungen ist individuell unterschiedlich stark und es müssen nicht alle Symptome gleichzeitig vorhanden sein.
  • Yang-Mangel-Zustände; Schweißausbrüche, die sich kalt anfühlen. Fehlende Unternehmungslust. inneres Frieren.Wenig Appetit. Stuhl dünnflüssig bis hin zu Durchfall. Evtl zusätzlich: häufiges Wasserlassen, Impotenz, Puls schwach, Zunge etwas weißlich belegt. (Schwäche im Vordergrund) Die Intensität der Erscheinungen ist individuell unterschiedlich und es müssen nicht alle Symptome gleichzeitig vorhanden sein.
  • chronische Erkrankungen
  • Ödembildungen (Wasser im Gewebe): das „blasse“ Ödem. (nicht durch Herzschwäche bedingte und auch nicht Ödeme, die durch eine Entzündung mit starker Blutansammlung entstanden sind wohl aber Ödeme, die nach stumpfen Verletzungen auftreten können oder ihre Ursache in einer Nierenschwäche finden. Hier muss vorsichtig gemoxt werden)
  • Erkrankungen des Atmungssystems: Kälteasthma, chronische Bronchitis, allergisch bedingter Fließschnupfen, Nebenhöhlenerkrankungen
  • Erkrankungen des Magen-Darm-Systems: nervös bedingte Gastritis, Reizmagen, Völlegefühl, Aufstossen, Schluckauf, Verstopfung usw.
  • Erkrankungen im Bereich der Knochen und Gelenke: alle chronischen Krankheiten wie Arthrosen, Schulter-Arm-Beschwerden, Wirbelsäulenbeschwerden, Tennisellenbogen, ein springender Finger, Rheuma – insbesondere Gelenkrheuma -, Polyarthritis, Insertionstendinosen. Überlastungsschmerzen nach Sport und körperlicher Überanstrengung, Bindegewebsschwächen und Fersensporn
  • hormonelle Störungen: mangelnde Libido, Kältegefühl am Rücken bei Nebennierenschwäche u.v.m.
  • Erkrankungen im Nieren-Blasenbereich: Inkontinenz, chronische Nieren Blasenentzündungen, verminderte oder übermässige Harnausscheidung, Prostatitis
  • Frauenkrankheiten: schmerzhafte, übermässige, fehlende, unregelmässige Regel, Schwangerschaftserbrechen, ungenügende Milchbildung, Brustdrüsenentzündungen, zur Erleichterung des Geburtsvorgangs
  • Kinderkrankheiten
  • Durchblutungsstörungen
  • Herzerkrankungen: Herzklopfen, nervös bedingter Angina pectoris, blasser Bluthochdruck, zu niedriger Blutdruck
  • Erkrankungen des zentralen und besonders des peripheren Nervensystems
  • Diverse Erkrankungen wie Stoffwechselstörungen, Abwehrschwäche

Es mir nicht möglich hier alles ausführlichst zu beschreiben, dafür bitte ich um Verständnis. Bei einem persönlichen Gespräch kann ich Ihnen gerne ausführlicher Auskunft geben.

Wann und wie oft?

Der Vormittag eignet sich am Besten für eine Behandlung. Akute Erkrankungen sollten täglich 1 mal, meist höchstens 10 Behandlungen chronische Erkrankungen können bis zu 3 mal täglich und mehrere Behandlungszyklen benötigen mit Pausen von jeweils mindestens 1 Woche. Letztendlich ist das Befinden und der Fortschritt der Besserung entscheidend über die Häufigkeit und Länge der Anwendung.

Richtiges Verhalten nach der Behandlung:

  • nicht sofort Kaltes trinken
  • nicht sofort der Kälte aussetzen
  • nicht sofort essen, möglichst keine Rohkost – aber auch nicht hungern -, ein warmes Getränk oder eine kleine warme Mahlzeit sind erlaubt
  • keine stark gewürzte Speisen oder Alkohol, auch später genossen nicht, da sie die Wirkung von Moxa neutralisieren
  • möglichst 1 Stunde ruhen. Aufregendes vermeiden, nicht fernsehen, sich nicht ärgern, nicht schwer arbeiten,
  • nicht kalt oder warm baden danach.

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für viel Hilfe und Informationen aus dem Buch (Quelle): Die Moxa-Therapie von Hans Höting.

Bitte beachten

Diese Informationen sind ausschliesslich für Interessierte gedacht, keinesfalls als Diagnose, Therapieanweisungen oder Heilversprechen zu verstehen.Diese wurden von mir nach bestem Wissen und Gewissen erstellt und stellen nicht den Anspruch auf vollkommene Richtigkeit und Vollständigkeit. Sie ersetzen weder eine ärztliche Diagnose, noch eine Konsultation bei einem Arzt oder Heilpraktiker. Es wird keine Haftung für Schäden irgend einer Art übernommen, die direkt oder indirekt aus der Verwendung dieser Information entstehen.